Leben ohne Brot – lebt es sich glutenfrei gesünder?

Getreide ist die Grundlage der westlichen Ernährung, aber immer öfter hört oder liest man von glutenfreien Produkten. Außerdem verzichten mittlerweile viele Menschen teilweise oder ganz auf den Verzehr von Getreide. Was steckt dahinter?

Gluten ist eine Eiweißverbindung in Getreide, das dafür sorgt, dass Brot oder Nudeln zusammenhalten und nicht in tausend Krümel zerfallen. Für den Menschen ist Gluten unverdaulich. Bei vielen Menschen macht das auch nichts, aber sehr viele Menschen reagieren immer mehr mit Schwierigkeiten beim Verzehr von Gluten-haltigem Getreide. Wissenschaftler behaupten, dass die Menge Gluten das Problem dabei ist. Die Menge ist heute aus zwei Gründen besonders hoch. Zum einen sind moderne Getreidesorten für die maschinelle Industrieproduktion gezüchtet und enthalten so bis zu 40-mal soviel Gluten wie ursprünglicher Weizen. Zum anderen ist unsere Ernährung heute reich an Getreideprodukten: morgens Müsli oder Toast, mittags Brötchen, abends Pizza oder Nudeln. Kaum ein Gericht ist heute frei von Getreide. So bekommen auch Menschen, deren Organismus jahrelang Getreide vertragen hat, irgendwann die Quittung für diese ungesunde Lebensweise.

Viele glutenfreie Rezepte sowie zahlreiche Tipps & Tricks für ein Leben ohne Gluten liefert der Blog food and flavour.

Glutenunverträglichkeit kann sich im Laufe des Lebens entwickeln

Die Folge sind Symptome, die kaum ein Arzt der Ernährung zuordnet. Von Kopfschmerzen über Hautprobleme und Arthritis bis zu scheinbarer Multipler Sklerose und Morbus Crohn, ist alles dabei. Die Glutenunverträglichkeit ist selbst allerdings noch keine Krankheit. Sie kann aber zu einer Krankheit führen, wenn trotzdem weiter Getreide gegessen wird.

Wer seine Ernährung lange auf Getreide aufgebaut hat und plötzlich Probleme unbekannter Ursache bekommt, sollte einmal testen, ob Getreide der Grund für seine Probleme sein könnte. Die zuverlässigste Methode ist ein Gentest. Man kann aber auch drei bis vier Wochen zu 100% auf Getreide verzichten (Karenz). Wenn man es dann wieder zu sich nimmt, merkt man recht schnell, ob man darauf reagiert. Typische Sofortsymptome nach einer Karenzzeit sind Bauchschmerzen oder Durchfall. Der Körper wehrt sich im wahrsten Sinne des Wortes.

Glutenintoleranz

Gluten ist auch in vielen Saucen und Fertiggerichten enthalten

Wer sich glutenfrei ernähren möchte, muss aber genau hinsehen. Neben Brot, Nudeln, Pizza und Müsli enthalten auch viele Fertiggerichte und Kosmetika Gluten. Stattdessen sollte lieber zu frisch gekochtem gegriffen werden. Gemüse stellt hier natürlich die Grundlage einer abwechslungsreichen Ernährung dar. Alternativ kann man für Ausnahmen auch sein eigenes glutenfreies Brot backen. Hier finden Sie ein tolles Rezept: Glutenfreies Brot aus Pseudo-Getreide. Viel Spaß beim Ausprobieren.

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