Wann Zinkpräparate sinnvoll sind

Wie oft essen Sie Austern? Vermutlich nur selten, wenn überhaupt. Dabei gehören Austern – wie auch andere Meeresfrüchte und Schalentiere – zu den besten Zinklieferanten. Aber auch Leber, Rindfleisch und einige Käsesorten schneiden gut ab.

Zink muss zugeführt werden

Zink ist zwingend nötig für den Stoffwechsel, aber unser Körper ist nicht in der Lage, dieses Metall zu produzieren. Dummerweise kann er es auch nur unzureichend speichern. Also müssen wir Zink mit der Nahrung zuführen. Die empfohlene Menge von täglich 14 Milligramm für Männer und acht Milligramm für Frauen wird zwar bei den meisten Menschen durch normale Ernährung gedeckt. Dennoch weist die Nationale Verzehrsstudie des Bundesministeriums für Ernährung aus dem Jahr 2008 für 32 % der Männer und 21 % der Frauen in Deutschland einen Wert unterhalb der genannten Empfehlungen aus. Zinkpräparate als Nahrungsergänzung, z. B. von Fairvital, können also durchaus sinnvoll sein, vor allem bei einem Mehrbedarf an Zink.

  • Bei schwangeren Frauen steigt der Bedarf auf neun, ab dem vierten Monat auf elf Milligramm pro Tag, in der Stillzeit auf 13 Milligramm.
  • Aus der Wirkung von Zink auf Wundheilung und Immunabwehr ergeben sich weitere Anhaltspunkt für einen erhöhten Zinkbedarf. Das sind insbesondere Stärkung des Immunsystems bei drohenden oder bestehenden Infektionen (auch bei chronischen Verläufen), nach Verletzungen, Verbrennungen und Operationen sowie bei Hautproblemen wie Akne oder Neurodermitis.
  • Eine ansonsten gesunde Ernährung kann den Zinkhaushalt ungewollt durcheinanderbringen. Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte enthalten sogenannte Phytate. Sie hemmen im Darm die Aufnahme von Zink aus der Nahrung. Veganer müssen hier besonders aufpassen, denn Gemüse ist weniger zinkhaltig als Fleisch und bindet zugleich Zink. Gegenüber einer Mischkost kann die Zinkaufnahme um fast die Hälfte herabgesetzt sein. Sojamehl und Haferflocken sind gute natürliche Zinkquellen, die mit veganer Ernährung vereinbar sind. Außerdem kann der Phytatgehalt von Lebensmitteln durch spezielle Zubereitung (zum Beispiel Einweichen) reduziert werden.
  • Calcium, Eisen, Kupfer (zum Beispiel Trinkwasser aus Kupferrohren) und Cadmium konkurrieren im Körper mit dem Zink um die Transportmittel, die Zink zu den Zellen bringen. Das kann dazu führen, dass Zink zwar ausreichend vorhanden ist, aber nicht ans Ziel gelangt.
  • Zink wird zu 90 % mit dem Stuhl ausgeschieden, der Rest über die Nieren. Durchfall führt deshalb zu übermäßigem Zinkverlust, der durch ein Zinkpräparat ausgeglichen werden kann.

Wichtig ist die richtige Dosierung von Nahrungsergänzungsmitteln in Zusammenspiel mit den normalen Mahlzeiten und den oben genannten Faktoren, die den Bedarf erhöhen können. Mehr als 6,5 Milligramm pro Tag sollten nicht zusätzlich eingenommen werden, empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Eine Überdosierung oder gar Vergiftung wird zwar erst bei einem Vielfachen dieser Menge spürbar, äußert sich aber unangenehm durch Übelkeit, Bauchkrämpfe, Appetitlosigkeit, Durchfall und Kopfschmerzen. Ein metallischer Geschmack im Mund in Verbindung mit den genannten Beschwerden ist ein deutliches Anzeichen für zu viel Zink im Körper.

Zinkmangel ist lebensgefährlich

In unserer Gesellschaft ist Zinkmangel zwar wenig verbreitet, weltweit leiden aber geschätzt zwei Milliarden Menschen daran. Bei einer Million Kindern jährlich ist Zinkmangel zumindest eine beteiligte Todesursache. Wachstumsstörungen und Blutarmut sind typische Folgen, Warnzeichen sind Beeinträchtigung von Geruch und Geschmack, Haarausfall und brüchige Fingernägel.

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