Warum werden Trockenfrüchte geschwefelt?

In der Welt der gesunden Snacks erfreuen sich Trockenfrüchte großer Beliebtheit. Ob saftige Aprikosen, süße Rosinen oder exotische Mangostreifen – die Auswahl ist vielfältig. Trockenfrüchte sind praktisch, weil sie lange haltbar und einfach zu lagern sind. Damit ist ein Vorrat natürlicher Energiespender, süßer Leckerbissen oder vielseitiger Küchenbegleiter immer im Haus. Voraussetzung für die längere Haltbarkeit ist, dass die Trockenfrüchte geschwefelt werden.

Wie funktioniert das Schwefeln von Trockenfrüchten?

Die Schwefelung ist keine neue Erfindung, sondern war schon in der Antike bekannt. Sie wird nicht nur bei Trockenfrüchten angewendet, sondern zum Beispiel auch bei Wein. Verfeinert wurden allerdings die Methoden, die eine sehr genaue Dosierung erlauben. Heute wird üblicherweise kein gasförmiges Schwefeldioxid (SO2) verwendet, sondern eine verflüssigte Form. Alternativ können auch Salze zugesetzt werden, die in wässriger Lösung gebildetes Sulfit abspalten.

Warum werden Trockenfrüchte geschwefelt?

Der wichtigste Punkt wurde bereits erwähnt: Konservierung. SO2 wirkt antimikrobiell und schützt die Trockenfrüchte vor dem Befall durch Schimmelpilze und Bakterien. Dadurch wird die Haltbarkeit verlängert und die Früchte weisen eine gleichbleibende Konsistenz auf. Auch Insekten werden durch die Schwefelung abgeschreckt. Ein optischer Nebeneffekt ist der Schutz vor Verfärbung. SO2 verhindert oder verlangsamt enzymatische Bräunungsreaktionen. Gerade helle Früchte wie Aprikosen oder Pfirsiche sehen dadurch wesentlich appetitlicher, fast schon „frisch getrocknet“ aus. Skeptiker gegenüber dem optisch und geschmacklich ansprechenden Snack lassen sich aber vor allem von diesem Argument überzeugen: In gewissem Maße kann die Schwefelung dazu beitragen, hitzeempfindliche Vitamine während des Trocknungsprozesses besser zu erhalten.

Welche Vorteile haben ungeschwefelte Trockenfrüchte?

Die Menge an SO2 ist in den gängigen Produktionsverfahren streng reguliert und sicherheitsgeprüft. Bei maßvollem Konsum stellen geschwefelte Trockenfrüchte für die meisten Menschen keinerlei Gesundheitsrisiko dar. Trotz der genannten Vorteile gibt es Menschen, die lieber zu ungeschwefelten Trockenfrüchten greifen. Diese Variante verzichtet auf den Zusatz von Schwefeldioxid und setzt stattdessen auf natürliche Konservierungsmethoden oder kürzere Haltbarkeiten. Der Verzicht auf Schwefeldioxid führt in der Regel dazu, dass das Obst seine ursprüngliche Farbe und den natürlichen Geschmack zunächst stärker entfaltet, aber eben nicht so lange bewahrt. Ungeschwefelte Trockenfrüchte eignen sich also vor allem für den sofortigen Verzehr bzw. den kurzfristigen Verbrauch.

Vorsicht geboten ist für Menschen, die an einer Sulfitallergie oder Asthma leiden. Bei ihnen kann Schwefeldioxid Magen-Darm-Beschwerden, Hautreaktionen oder sogar Atemnot auslösen. Auch wer einen Mangel des Vitamins B1 hat, sollte besser zu ungeschwefelten Früchten greifen. Sind Trockenfrüchte geschwefelt, kann der Verzehr den Abbau dieses Vitamins beschleunigen. Auch ohne Unverträglichkeit empfinden manche Menschen den Geschmack der Schwefelung als säuerlich oder metallisch.

Geschwefelt oder ungeschwefelt – eine Frage persönlicher Präferenz

Zusammenfassend ist also festzuhalten: Schwefeldioxid ist ein bewährter und regulierter Zusatzstoff, der vielen Trockenfrüchten zu ihrer ansprechenden Optik und langen Haltbarkeit verhilft. Es bleibt aber jedem selbst überlassen, ob er den zusätzlichen Schutz und die intensivere Farbe von geschwefelten Produkten zu schätzen weiß oder sich lieber für die natürlichere Variante der ungeschwefelten Trockenfrüchte entscheidet. Beide Varianten können ihren festen Platz in einer ausgewogenen Ernährung haben – vorausgesetzt, Sie informieren sich über mögliche Unverträglichkeiten und achten auf individuellen Geschmack.

Foto von Alexander Schimmeck auf Unsplash