Was hilft bei Muskelkater?

Das starke muskuläre Ziehen mehrere Stunden nach einer sportlichen Belastung kennt so gut wie jeder: Muskelkater tritt vor allem bei weniger gut trainierten Personen auf. Doch selbst Leistungssportler kennen die typischen Schmerzen und es muss ihnen auch keine extreme Belastung wie bei einem Marathon vorangehen, auch wesentlich weniger anstrengende körperliche Betätigung kann zum Muskelkater führen. Jeder verfolgt dann eine andere Therapie, um möglichst schnell wieder schmerzfrei zu sein.

Was steckt dahinter?

Jahrelang war unter Forschern nicht ganz klar, welche biologischen Hintergründe sich hinter dem Phänomen Muskelkater verbergen. Im Großen und Ganzen wurden 2 Ansätze verfolgt: Eine Theorie ging davon aus, dass die Schmerzen von einer zu hohen Laktatexposition im Muskel durch das Training ausgehen. Andere Biologen und Mediziner argumentierten mit kleinen Blutergüssen im Muskelgewebe. Heutzutage geht man allerdings davon aus, dass der Schmerz von Mikrorissen in den Muskelfibrillen, also der Einheiten, aus denen die Muskelfasern bestehen, her rührt. Studien haben gezeigt, dass diese kleinen Defekt vor allem dann entstehen, wenn abrupte Richtungswechsel bei den Bewegungen ausgeführt oder neue Kraft- und Konditionsübungen ausprobiert wurden. Dieses Phänomen lässt sich auch dadurch erklären, dass durch eine gewisse Regelmäßigkeit beim Training die Koordination der Bewegungen zunimmt und das wiederum die Muskeln vor Überlastung schützt.

Wie kann man den Muskelkater bekämpfen?

Es gibt viele Methoden, die zur schnellen Regeneration der Muskeln eingesetzt werden. Viele Sportler vertrauen auf Wärmetherapie mit Fango, Wärmflasche, Sauna- oder Thermalbadbesuchen. Ob einem diese Möglichkeit wirklich hilft, sollte man am besten ausprobieren. Eine weitere Variante der Schmerzreduktion ist das leichte Training mit weniger Gewichten, worauf auch einige Sportler schwören. Wichtig ist auch hier, dass die Muskeln nicht überlastet werden, was dann nämlich zu manifesten Verletzungen der Muskeln und Bänder führen kann. Auch über eine bewusste Ernährung kann man etwas gegen Muskelkater tun: Eiweißreiche Lebensmittel, wie etwa rotes oder weißes, fettarmes Fleisch, Eier, Nüsse und Milchprodukte enthalten Aminosäuren, die der Körper zum Wiederaufbau des durch die Mikrotraumen im Muskel zugrunde gegangenen Gewebe benötigt.

Muskelkater oder Muskelfaserriss?

Muskelkater kann in schweren Fällen auch schon mal bis zu 7 Tagen anhalten, unterscheidet sich in der Intensität aber schon von den Schmerzen eines Muskelfaser- bzw. Muskelbündelrisses. Die Diagnose stellt der Arzt durch eine Ultraschall-Untersuchung. Sollte sich der Verdacht des Muskelfaserrisses bestätigen, sollte unbedingt mindestens 2 Wochen auf Sport verzichtet werden, um dem Körper die Möglichkeit zur Regeneration zu geben.

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