Abnehmen? Ja, aber… Unser Zwiespalt gegenüber Diäten

Da ist sie also wieder: Die Zeit der guten Vorsätze fürs neue Jahr. Nach dem Schlemmen über die Weihnachtsfeiertage und dem besinnlichen Müßiggang dürfte sich bei dem einen oder anderen auch dieses Jahr wieder eine Diät auf der Liste der guten Vorsätze finden. Doch gerade das Abnehmen ist ein Thema, dem die Deutschen sehr zwiespältig gegenüberstehen – getreu dem Motto: Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist so lecker!

So gesund…

82 % Prozent der Deutschen scheinen sich ihrer Problemzönchen bewusst zu sein und haben deshalb während der letzten zwei Jahre eine Diät gemacht. Gut die Hälfte der Bevölkerung treibt mindestens einmal die Woche Sport, zum Teil sogar täglich. Dennoch glauben 40 % im Alter zwischen 20 und 59 Jahren, im Alltag zu wenig Gelegenheit zu haben, sich zu bewegen, und wünschen sich mehr Bewegung. 71% der Bundesbürger legen außerdem Wert auf eine vielseitig gesunde Ernährung. Viel Wissenswertes zur Ernährung und gesundem Abnehmen liefert der body.COACH-Blog.

… würden wir gerne leben

Demgegenüber stehen 51 % der erwachsenen Deutschen, die übergewichtig sind. Wie kommt es bei so vielen Diäten, einem solchen Maß an Bewegungsdrang und dem Wunsch nach einer ausgewogenen Ernährung zu einer so hohen Zahl? Jeder, der schon einmal abzunehmen versucht hat, weiß aus eigener Erfahrung, wo die Fallen im Alltag lauern. Eine gesunde Ernährung ist ein erstrebenswerter Lebensstil, erfordert aber zugegebenermaßen ein wenig mehr Zeit und Mühe als ein fixes Fast-Food-Menü. Kein Wunder also, dass McDonald’s im Jahr 2012 einen Rekordumsatz von 3,25 Milliarden Euro verzeichnen konnte.

Auch die Produktion von Kartoffelchips stieg 2012 im Vergleich zu 2006 um 8,3 % an. Bei 222 Minuten Fernsehen pro Person am Tag bieten sich gleichzeitig ja genügend Gelegenheiten, beherzt in die Tüte Chips zu greifen. Zu allem Überfluss erfreuen sich Deutschlands Rolltreppen wesentlich größerer Beliebtheit als Stufen: 94 % der Menschen meiden das Beine-Po-Training und nehmen lieber die weniger anstrengende Rolltreppe.

Woran liegt’s?

Warum ist Abnehmen so schwer, obwohl man doch – gerade zu Beginn eines jeden Jahres – überall auf Tipps zum Abnehmen und neue Wunderkuren der Hollywood-Stars stößt? Nun, vielleicht liegt es an eben diesem Informationsüberfluss, der mit vielerlei Mythen mehr Unklarheit als Klarheit schafft und das Abnehmen letztlich erschweren kann.

  • Mythos #1: Fünf kleine Mahlzeiten sind besser als drei große. Was angeblich den Stoffwechsel ankurbelt, sorgt tatsächlich für eine vermehrte Insulinausschüttung, die die Fettverbrennung zwischen den Mahlzeiten hemmt und die Bauchspeicheldrüse belastet.
  • Mythos # 2: Light-Produkte sparen Kalorien. Zwar enthalten Light-Produkte weniger Fett, dafür aber zum Ausgleich mehr künstliche Aromen – die schlechter sättigen und gleichzeitig den Appetit anregen. Mit dem Argument „Ist ja light“ steigt die Gefahr mehr zu essen letztlich also doppelt.
  • Mythos #3: Wer nicht frühstückt, bleibt fit. Das Frühstück wird nicht umsonst als die wichtigste Mahlzeit des Tages bezeichnet, denn es regt den Stoffwechsel an und liefert Energie für den Tag. Wer nicht frühstückt, erliegt eher Heißhungerattacken oder isst mittags vielleicht eine doppelte Portion.

Wer sich dieses zwiespältige Verhältnis zum Abnehmen veranschaulicht und sein eigenes Verhalten in Bezug auf Ernährung und Bewegung kritisch überdenkt, tappt weniger leicht in Diätfallen oder erliegt seltener den verlockenden Sünden des Alltags. Bewusst essen, regelmäßig ausreichend bewegen und täglich mindestens zweieinhalb Liter stilles Wasser trinken: für weniger „Ja, aber“ und ein zufriedenes „Geschafft!“ am Ende.