Äpfel und Bananen im Kühlschrank lagern?

Nun haben Sie extra Äpfel und Bananen im Kühlschrank gelagert, damit sie länger frisch bleiben. Und trotzdem sind die Bananen so schnell braun geworden, dass sie jetzt nur noch für Bananenkuchen und Smoothies taugen. Woran liegt das? Darf das Obst nicht in den Kühlschrank?

Äpfel richtig lagern

Äpfel mögen Dunkelheit und Temperaturen zwischen 8 und 4 °C. Ist der Kühlschrank nicht zu kalt eingestellt, ist das also ein guter Ort. Kälter als 4 °C darf es allerdings nicht werden, den Äpfel sind sehr empfindlich gegen Frost. Ein gewöhnlicher Kühlschrank ist zwar unten am kältesten, aber das Gemüsefach unterhalb des letzten Glasbodens bildet eine Ausnahme. Eine moderne Kühl-Gefrierkombination verfügt oft über verschiedene „Klimazonen“, die Sie separat regeln und auf die Bedürfnisse der Äpfel anpassen können. Allerdings bekommen Äpfel im Kühlschrank nicht ausreichend Luftfeuchtigkeit. Für eine kurzfristige Lagerung ist es ausreichend, sie in ein angefeuchtetes Tuch von der Küchenrolle zu wickeln. Wenn Sie andere kühle Lagermöglichkeiten mit Luftzirkulation haben, zum Beispiel ein Vorratskeller, ist das eine gute Alternative zum Kühlschrank – vor allem für eine größere eigene Ernte, die der Kühlschrank nicht mehr fasst.

Die lange Reise der Banane

Eigentlich sollte man meinen, dass Bananen kein Problem mit hohen Temperaturen haben – schließlich kommen sie aus warmen Ländern zu uns. Aber auf dem Transportweg sind sie schon so weit gereift, dass eine weitere Reifung meist unerwünscht ist. Auch hier bieten sich Kühlschranktemperaturen an, wenn es dort nicht zu kalt wird. Wie die Äpfel sind Bananen im Kühlschrank am besten im Gemüsefach, alternativ ganz oben oder in einer speziellen Obst-Zone aufgehoben. In der Dunkelheit des Kühlschranks halten sie ein paar Tage länger den bereits erreichten Reifegrad. Werden sie im Kühlschrank dennoch braun, kann das auch ein Frostschaden durch eine zu kalte Temperatureinstellung sein. Da zeigen sie dann doch ihren Charakter aus der warmen Heimat. Bananen mögen im Gegensatz zu Äpfeln keine Feuchtigkeit, sonst können sie schimmeln. Idealerweise sollten sie hängen statt liegen, damit sie keine Druckstellen bekommen. Das dürfte sich aber nur in sehr großen Kühlschränken realisieren lassen.

Die Sache mit dem Ethylen

Die Temperatur hat gestimmt, den Äpfeln geht es gut, die Bananen sind trotzdem braun? Wahrscheinlich haben Sie Äpfel und Bananen im Kühlschrank zusammen gelagert. Das ist ein Fehler. Viele Obst- und Gemüsesorten geben während der Reifung das Gas Ethylen (chemisch C2H4) ab. Man erkennt Ethylen an seinem süßlichen Geruch. Äpfel sind besonders große Produzenten von Ethylen, und das Gas fördert wiederum die Reifung von anderem Obst. Die Bananen werden also auch im Kühlschrank braun. Und zwar nicht, weil sie zu warm oder zu kalt lagern, sondern weil das Ethylen die Reifung rasant beschleunigt. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder Sie bewahren Äpfel getrennt von anderem Obst und Gemüse auf. Oder Sie sorgen dafür, dass das Obst gut verpackt ist. Natürlich können Sie sich den Ethylen-Ausstoß der Äpfel auch zunutze machen: Sind die Bananen noch zu grün, legen Sie einen Apfel dazu.

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