Ab dem 6. Dezember sind die Nikolausteller alljährlich reichlich gefüllt. Nüsse gehören einfach dazu, entweder pur oder als Zutat in Plätzchen und Kuchen. Mit Nüssen nehmen wir gesunde Fettsäuren zu uns und haben eine gute Proteinquelle. Aber nicht jeder kann sie unbeschwert genießen. Viele Nüsse sind bei Histaminunverträglichkeit schlecht verträglich. Gleiches gilt auch für einige Kerne. Glücklicherweise gibt es aber leckere und gesunde Alternativen.
Deshalb sind Nüsse problematisch
Menschen mit einer Histaminintoleranz sollten ihre Ernährung umstellen und histaminhaltige Lebensmittel meiden. Ansonsten kann es zu allergischen Reaktion wie Hautausschlag oder sogar Atemnot kommen. Einige Nüsse und Kerne gehören in die Gruppe der Produkte, die nicht oder nur in geringen Mengen verzehrt werden sollten. Histaminintoleranz hängt aber in der Mehrzahl der Fälle – ca. 70 % – auch mit einer geschädigten Darmflora zusammen. Bakterien gehören grundsätzlich in den Darm, manche fördern aber Fäulnis und Entzündungen. Das schwächt unser Immunsystem, die Darmschleimhaut entzündet sich, es kommt zum weit verbreiteten Reizdarmsyndrom. Nüsse entwickeln bei Kontakt mit Nährstoffen, die sie im Darm finden, Enzymhemmer wie zum Beispiel Inhibin. Das belastet den Darm zusätzlich.
Nicht alles, was Nuss heißt, ist auch eine Nuss
Im Sprachgebrauch bezeichnen wir viele Knabbereien als Nüsse, obwohl sie gar keine sind. Erdnüsse zum Beispiel sind in Wahrheit Hülsenfrüchte. Mandeln, Cashews und Pistazien werden von den Botanikern dem Steinobst zugeordnet, und bei der Walnuss waren sie sich lange Zeit nicht sicher, bis sich heute die Zuordnung zu den Nussfrüchten durchgesetzt hat. Die Erdbeere ist ebenfalls eine Nussfrucht, genauer gesagt eine Sammelnussfrucht – die kleinen gelben Körnchen sind die Nüsse. Für Menschen mit Histaminunverträglichkeit ist die Unterscheidung egal – sie möchten wissen, welche Nüsse bei Histaminintoleranz erlaubt sind und welche vom Weihnachtsteller verbannt werden müssen. Dabei kommt es nicht nur auf den Histamingehalt an, sondern auch darauf, ob sie andere biogene Amine enthalten, die die Verdauung beeinflussen, ob sie als Histaminliberatoren gelten, die die Ausschüttung von Histamin aus Körperzellen bewirken, oder ob sie den Abbau von Histamin verzögern, also die Diaminoxidase blockieren.
Positiv-Liste und Negativ-Liste
Wer Pistazien kaufen möchte, ist auf der sicheren Seite. Sie eignen sich für eine histaminfreie Kost ebenso wie Macadamia. Auch Kokosnuss ist unproblematisch. Aus der Abteilung Kerne sind Kürbiskerne eine gute Alternative, ebenso die gängigen Samen wie Chia, Hanf, Flohsamen und Leinsamen. Die in der Weihnachtszeit beliebten Esskastanien (Maroni) eignen sich ebenfalls zur Histamin-Diät.
Walnüsse, Haselnüsse und Erdnüsse gehören nicht auf den Speiseplan. Das gilt natürlich auch für entsprechenden Brotaufstrich wie Haselnusscreme und Erdnussbutter. Pinienkerne und Sonnenblumenkerne sind ebenfalls zu meiden.
Die Zweifelsfälle
Cashew-Nüsse werden auf der unter Allergikern oft zu Rate gezogenen Liste der Schweizerischen Interessengemeinschaft Histamin-Intoleranz (SIGHI-Liste) in die niedrige Kategorie 1 eingestuft. Aber sie enthalten andere Amine und sind zudem bekannt als Histaminliberatoren. Mandeln gehören nach SIGHI in die beste Kategorie 0, andere Quellen raten aber zum vorsichtigen Testen mit kleinen Mengen, da es verschiedene Arten von Mandeln gibt und die Reaktionen bei Betroffenen unterschiedlich ausfallen. Auch von Paranüssen sollte man nicht mehr als zwei bis drei pro Tag naschen.
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