Himbeeren auf dem Balkon züchten

Im Wald Himbeeren pflücken und sie an Ort und Stelle essen oder die erfolgreiche Ernte nach Hause bringen, wo sie von Mama in einen herrlichen Himbeerkuchen verwandelt wird – da kommen Erinnerungen hoch, oder? Da Sie das Rezept Ihrer Mama sicher längst selbst verinnerlicht haben, könnten Sie doch auch noch Ihre eigenen perfekten Himbeeren anbauen.

Für Himbeeren braucht man keinen Garten, falls Sie das jetzt denken. Ein Balkon reicht vollkommen aus, um die roten Früchte anzubauen. Zugegeben, es ist nicht ganz so einfach wie im Garten, aber es funktioniert. Mit der richtigen Pflege und Hingabe halten Sie bald wunderschöne, selbstgezüchtete Himbeeren vom eigenen Balkon in der Hand.

Platz schaffen

Wenn Sie an Eigenanbau am Balkon denken, kommen Ihnen vermutlich zuerst Klassiker wie Basilikum, Tomaten oder Salat in den Sinn. Tatsächlich lassen sich aber auch Himbeeren auf dem eigenen Balkon anbauen – und das auch noch durchaus erfolgreich. Versuchen Sie es doch selbst! Eine Anmerkung gleich zu Beginn: Himbeerstauden werden sehr groß und buschig. Aufgrund des offensichtlichen Platznachteils gegenüber einem Garten sollten Sie also beim Himbeeranbau auf dem Balkon zusätzlich darauf achten, dass die Pflanzen genügend Platz zum Wachsen und Gedeihen haben. Dies ist der erste wichtige Schritt zu schönen, wohlschmeckenden Himbeeren. Wenn Sie außerdem die folgenden Tipps beherzigen, florieren die Himbeeren auf Ihrem Balkon genauso gut wie im Garten.

Was Himbeeren wollen

Himbeeren brauchen viel Sonne. Daher sind Balkone, die nach Süden ausgerichtet sind, klar im Vorteil. Bei Balkonen, die nicht genügend Sonne abbekommen, kann nicht gewährleistet werden, dass die Beeren vernünftig wachsen. Es gibt aber auch Himbeersorten, die im Halbschatten durchaus gut gedeihen.

Zusätzlich zu genügend Sonnenlicht sollten Sie darauf achten, dass Ihre Beeren to be möglichst windgeschützt sind. Da die Pflanzen sehr hochwachsen können, sind sie dementsprechend instabil und können bei einem Windhauch schnell umknicken. Daher sollten Sie, wenn Sie Zugluft auf Ihrem Balkon nicht vermeiden können, die Himbeersträucher anbinden. Dafür benötigen Sie gegebenenfalls eigene Pflanzstöcke.

Wie beinahe jede andere Pflanze auch benötigt die Himbeere Wasser. Allerdings gibt es auch hier wieder einen Haken, denn die Himbeerpflanze verträgt Staunässe nicht sehr gut. Achten Sie daher darauf, dass das von Ihnen gewählte Gefäß einen Abfluss hat, damit überschüssige Flüssigkeit vernünftig abrinnen kann. Um dies zu gewährleisten und der Pflanze den nötigen Platz zum Wachsen geben zu können, sollte der vorgesehene Topf eine Mindesthöhe von 40 Zentimetern und ein Fassungsvermögen von mindestens 20 Litern haben.

Wissenswertes

Lockern Sie vor dem Einsetzen der Pflanzen die Erde und stellen Sie sie dann hinein. Im Anschluss daran binden Sie die Himbeeren an den dafür vorgesehenen Pflanzstöcken fest. Wenn Sie die Erde noch mit Rindenmulch bedecken, nachdem die Pflanzen eingesetzt wurden, sind sie und ihre Wurzeln vor Austrocknung ideal geschützt.

Soweit, so gut. Wenn Sie diese Schritte befolgt haben, sind Sie Ihren erntereifen, frischen Himbeeren schon einen großen Schritt nähergekommen. Jetzt brauchen Sie noch einen passenden Dünger – denn Himbeeren wollen nicht nur regelmäßig getränkt, sondern auch gefüttert werden. Am besten düngen Sie die Pflanzen im Frühling. Im Herbst sollte damit aufgehört werden, weil sonst Fäulnis droht. Apropos Herbst: Dies ist die Jahreszeit, die sich am besten dazu eignet, die Pflanzen erstmals einzusetzen. Ansonsten eignet sich auch ein Zeitpunkt sehr früh im Frühling gut zum Einpflanzen.

Falls Sie Ihre Himbeeren komplett vom Samen weg züchten wollen, brauchen Sie viel Geduld und Hingabe. Warum nicht auf einen Versuch ankommen lassen?

Gefahren für die Beeren

Wenn Sie die ersten Himbeeren geerntet haben, sollten Sie die Pflanze zurückschneiden – bei nicht vollzogener Ernte spätestens im Herbst. Wenn Sie die (winterharten) Beeren auch im Winter wachsen lassen wollen, sollten Sie im Vorfeld darauf achten, dass die Wände des Gefäßes dick genug sind, um die Pflanzen und ihre Wurzeln vor Frost zu schützen. Zusätzlich ist es empfehlenswert, den Topf mit Dämmmaterial abzudichten, um jeder Möglichkeit des Frosts zu entgehen.

Frost ist aber nur eine Gefahr, die den Pflanzen drohen kann. Genau wie jedes andere Lebewesen kann auch eine Pflanze krank werden. Rote Wurzelfäule ist eine der häufigsten Krankheiten, die Himbeeren befallen können. Diese Krankheit führt dazu, dass die Pflanzen keine neuen Ruten mehr austreiben. Ausgelöst wird das Problem durch zu dichte Erde oder Staunässe. Also: Erde möglichst aufgelockert einfüllen und für einen guten Wasserabfluss sorgen!

Schädlinge sind bei Pflanzen und Blumen aller Art immer wieder ein Problem, so auch bei der Himbeere. Läuse, Spinnmilben und Mücken können den Himbeersträuchern schaden. Sie können bereits beim Kauf darauf achten, Sorten auszuwählen, die resistenter gegen etwaige Schädlinge sind.

Die Früchte des Erfolgs ernten

Nach getaner Arbeit kommt dann der Zeitpunkt, an dem Sie Ihre Beeren ernten können. Welch Freude! Mamas Himbeerkuchen oder einem anderen leckeren Dessert steht nichts mehr im Weg! Natürlich können Sie die hübschen roten Beeren auch einfach direkt von der Staude naschen – wie in alten Zeiten, oder?