Manuka-Honig – Superfood gegen Husten

Man muss weit reisen, um die Pflanze zu finden, die dem Manuka-Honig den Namen verleiht: Manuka, zu Deutsch Südseemyrte, ist mit dem australischen Teebaum verwandt und wächst in wenig zugänglichen Regionen des neuseeländischen Berglands sowie im Südosten von Australien. Die Maori kannten schon im 13. Jahrhundert den Manuka-Baum als Heilpflanze und verwendeten neben dem Honig auch Blätter und Rinde. Heute ist der Honig wegen seiner antibakterielle Wirkung eine gefragte Exportware, nicht nur als Lebensmittel. In Europa ist aus Manuka gewonnener „Medihoney“ als Medizinprodukt zur äußeren Anwendung bei Wunden, vor allem Brandwunden, zugelassen.

Kampf gegen Bakterien im Hals

Eines der vielen Anwendungsgebiete von Manuka-Honig sind Erkältungskrankheiten, die oft mit Halsschmerzen und Husten einhergehen. Hier entfaltet das Naturmittel eine doppelte Wirkung: Es vermindert die Belastung mit Bakterien und wahrscheinlich sogar Viren in den oberen Atemwegen. Gleichzeitig helfen die Inhaltsstoffe von Manuka Honig, Husten und Halsweh zu lindern, indem sie die Produktion der körpereigenen Schleimlöser anregen. Angenehm ist die Einnahme nicht nur pur, sondern als Süßungsmittel in warmer Milch oder einem Kräutertee, zum Beispiel aus Oregano oder Thymian. Die Dosierung darf je nach Geschmack auch großzügig erfolgen, ein Esslöffel pro Tasse Tee ist völlig in Ordnung. Schon zu viel Tee getrunken? Zwischendurch noch ein Hustenbonbon mit Manuka-Honig bringt ein wenig Abwechslung.

Mehr als nur Zucker

Zwar wird auch unser heimischer Honig bei Atemwegserkrankung gern genommen. Die Wirkung des exotischen Produkts basiert aber auf einem besonderen Inhaltsstoff, dem Methylglyoxal (MGO). Die Technische Universität Dresden bestätigte 2005 die antibakterielle Wirkung dieses Zuckerabbauprodukts. Allerdings ist es in Manuka-Honig in sehr unterschiedlicher Konzentration vorhanden. Neuseeland erlaubte lange Zeit die Bezeichnung Manuka auch für Honig, der aus Bienenstöcken in der Nähe dieser Bäume stammt. Achten Sie deshalb beim Kauf auf die Angabe der MGO-Konzentration in Milligramm pro Kilogramm (mg/kg). Wer den normalen Honig-Geschmack genießen möchte, wählt eine Qualität bis MGO 400+. Ab MGO 550+ ist der Honig wesentlich dunkler, schmeckt leicht bitter – und ist natürlich auch teurer. Anstelle von MGO kann auch der Unique Manuka Factor (UMF) genannt sein. UMF 10+ entspricht 263 mg MGO pro kg, UMF 15+ hat mindestens 514 mg/kg, die höchste Stufe ist UMF 25+, sie ist identisch mit einer Qualität von MGO 1200.

Echte Naturarznei nur aus vertrauenswürdiger Quelle

Beide Staffeln, MGO und UMF, beziehen sich auf das natürlich gebildete Methylglyoxal, denn das ist gerade die Besonderheit des Manuka-Baums. Selbst nahe verwandte Pflanzen wie Kanuka können kein MGO bilden. Allerdings ist eine künstliche Herstellung im Labor möglich – und das erleichtert leider Produktfälschungen. Der hohe Preis für Manuka-Honig ist ein zusätzlicher Anreiz, billigen Honig aus anderen Quellen entsprechend zu veredeln oder ihn mit Sirup zu strecken. Aber selbst, wenn MGO darin in ausreichendem Maß enthalten ist, fehlen andere wertvolle Stoffe wie Phenolcarbonsäuren und Flavonoide, die ebenfalls gegen Bakterien wirken. Vorsicht also bei allzu günstigen Schnäppchen aus zweifelhaften Shops. Ein sicheres Merkmal für echten Manuka-Honig ist die neuseeländische Fernmark Licence Number zusammen mit dem Trademark-Zeichen. Noch sicherer sind die von einigen Herstellern verwendeten Trustcodes.

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